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Steigern Stories messbar den Wert eines Gegenstandes?

Lesen Sie über das ungewöhnliche Experiment „Significant Objects“ (Bemerkenswerte Gegenstände). Significant Objects ist die Idee der amerikanischen Journalisten Rob Walker und Josh Glenn. Rob Walker schreibt oft zu verschiedenen Aspekten unserer materiell geprägten Kultur. Josh Glenn ist Autor des Buches „Taking Things Seriously“ ( Dinge ernst nehmen ). Er betrachtet in diesem Buch den Aspekt, wie wir gewöhnliche Objekte mit ausserordentlicher Bedeutung schmücken.

Significant Objects war ein literarisches und anthropologisches Experiment dieser beiden Journalisten. Ihre Hypothese lautete: Geschichten sind eine sehr starke Triebfeder des emotionalen Wertes eines Gegenstandes. Diese Auswirkung auf den subjektiven Wert eines Gegenstandes kann man tatsächlich objektiv messen.

Ihre Idee diese Behauptung zu widerlegen oder beweisen ist einfach. Kreative talentierte Autoren erfinden eine Geschichte zu einem Gegenstand. Wichtig dabei war, dass es keine reale Geschichte, sondern eine erfundene Geschichte war. Gemäss der Hypothese sollte der Gegenstand nicht nur subjektiv wertvoller werden, sondern auch objektiv an Wert zunehmen. Der Test: Verkauf des Gegenstandes auf eBay.

Das Experiment lief so ab. Es begann im Juli 2009 und dauerte bis November 2009.

  1. Rob Walker und Joshua Glenn als Kuratoren des Experiments kauften Gegenstände in Secondhand-Läden, Flohmärkten und Brokenhäusern. Sie gaben nicht mehr als ein paar Dollar für einen Gegenstand aus. Insgesamt kauften Sie 100 Gegenstände im Wert von $128.74 Dollar. Von jeden Gegenstand schossen Sie ein Foto.

  2. Jeder teilnehmenden Autor wählte ein Objekt aus. Er oder sie schrieb dann eine fiktive Geschichte über dieses Objekt. Stil und Sprache waren frei wählbar. Viola! Aus einem unauffälligen, verstossene Dingsbums wurde plötzlich ein „wertvoller“ Gegenstand!

  3. Das Bild jedes wertvollen Gegenstandes wurde zum Verkauf auf eBay eingestellt. Statt einer sachlichen Beschreibung wurde jedoch die neu geschrieben, fiktive Geschichte verwendet. Bei eBay stand nun ein Bild des Gegenstandes und darunter die fiktive Story. Allerdings achteten die beiden Kuratoren darauf, den Eindruck zu vermeiden, dass es eine wahre Geschichte war. Es war nicht die Absicht des Projektes Falschmeldung bei den eBay-Kunden zu erzielen. (Dies hätte den Test ungültig gemacht.) Zudem stand die Verfasserzeile des Autors der Geschichte dabei.

  4. Dem Höchstbietende eines Gegenstandes auf eBay wurde der wertvolle Gegenstand geschickt, zusammen mit dem Ausdruck der erfundenen Geschichte des Gegenstandes. Der Nettoerlös aus dem Verkauf wurde dem jeweiligen Autor gegeben. Die Autoren behielten alle Rechte an ihren Geschichten.

  5. Die Ergebnisse des Experiments wurden auf der Webseite www.significantobjects.com katalogisiert.

Die Resultate sind erstaunlich. Ich wählte einige Gegenstände aus und schrieb die Einkaufspreise und Verkaufspreise hin. 100 Autoren schrieben 100 Geschichten zu 100 Gegenständen im Gesamtwert von $128.74 Dollar. Wollen Sie das Resultat wissen? Halten Sie sich fest und schnallen Sie sich an.

Gegenstand
Einkaufspreis
Verkaufspreis
Mini Korb

50 Cents

$20.40

Schnapsglas mit Aufschrift Missouri

$1

$76

Figur weiblich

$1.50

$14.50

Rosa Pferd

$1

$104.5

Kerze in Hasenform

$3

$112.5

In diesem Projekt wurden 100 Gegenständen aus Secondhand-Läden (Brokenhäusern in der Schweiz) und Flohmärkten im Gesamtwert von $128.74 Dollar für insgesamt $3612.51 Dollar verkauft. Stories, die an fast wertlosen Gegenständen hingen, machten diese viel wertvoller. Die Leute wollten diese Gegenstände und waren bereit einen höheren Preis zu bezahlen.

Was hat dieses Experiment mit uns als Unternehmer zu tun. Bringen wir es auf den Punkt. Wir alle suchen nach diesem Geheimnis des Universums: Wie schaffen wir die richtigen Bedingungen um die Taschen des Gegenübers zu erreichen, seinen Geldbeutel aufzumachen, damit das Geld aus seinem Geldbeutel in unseren Geldbeutel wandert. Sei das für ein Projekt, ein neues Angebot oder ein neues Geschäft. Stories sind der Schlüssel um dieses Geheimnis aufzuschliessen. Setzen Sie Stories in der Unternehmenskommunikation ein.

Wie Sie Storytelling im Marketing einsetzen

Marktplatz UsterStories über Produkte
Leicht verfängt man sich darin, Produkteigenschaften, Serviceeigenschaften und den dazugehörigen Nutzen zu beschreiben. Dann hoffen Sie, dass die Kunden das kaufen, was Ihr Unternehmen anzubieten hat. Leider verursachen die Beschreibungen nicht unbedingt einen Kauf. Was tun? Hier einige Möglichkeiten um Stories für Ihre Produkte zu finden.

  1. Zeigen Sie den Aha-Moment, den Sie erlebten, als Sie das Produkt oder die Dienstleistung kreierten. Erzählen Sie die Story der Idee oder die Story über das Bedürfnis, das im Hintergrund stand.
  2. Geben Sie die Stories weiter, wie Ihre Kunden das Produkt oder die Dienstleistung in Ihrem Leben nutzen.
  3. Erzählen Sie die Story, wie ihr Produkt hergestellt wird. Teilen Sie die Bilder dieses Prozesses. Platzieren Sie diese auf Ihrer Internetseite. Aus der Filmindustrie kennen wir das. Nicht umsonst sind die Making-of Filme beliebt.
  4. Zeigen Sie die Handwerkskunst und die Qualität, die im Produkt innewohnend ist, falls es das ist, was das Produkt besonders macht. Wenn die Menschen nur ein Foto eines Schals oder eines Teppichstapels sehen, ist es möglicherweise nicht interessant oder nicht das Geld wert.

UnternehmergesprächeGeschichten über Kunden
Storytelling im Marketing dreht sich vielmehr über die Kunden als Helden. Das eigene Unternehmen ist nicht der Held. Bei diesen Stories liegt der Fokus auf der Heldenreise des Kunden – wie diese Herausforderungen überwanden und damit den Tag retteten ihrem Unternehmen, ihrer Familie oder ihrer Gemeinde. Ihr Unternehmen ist eben einer der unterstützenden Charaktere um das Ziel zu erreichen. Es ist ein geschickte aber wichtige Verlagerung im Denken.
Warum mögen wir es nicht, wenn Unternehmen erzählen, wie sie ihren Kunden zum Erfolg halfen. Menschen identifizieren sich lieber mit Individuen als mit Organisationen. Menschen identifizieren sich mit jenen, die ähnliche Themen, Probleme, Miseren und Herausforderungen haben. Wenn die Kunden die Helden sind, können andere Kunden und Interessenten die Resultate sehen, die sie erzielten, wie weit sie kamen und welchen Einfluss sie hatten. Das alles, aufgrund harter Arbeit, Hartnäckigkeit und der Unterstützung Ihres Unternehmens.

Wie schaffen Sie Stories, in denen die Kunden die Helden sind?

  1. Endecken Sie die Hindernisse und Herausforderungen, denen Ihre Kunden gegenüber stehen.
  2. Lernen Sie von den Resultaten, die Ihre Kunden mit Ihrem Produkt oder Service erlebten.
  3. Finden Sie heraus, wie Ihr Produkt oder Service einen Unterschied im Leben Ihrer Kunden bewirkte.

Schauen Sie sich jetzt das Marketingmaterial an, das Ihr Unternehmen anbietet. Fragen Sie sich selbst:

  1. Zeigen die Unterlagen, dass Sie wirklich verstehen, wer Ihr Kunde ist? Gehen Sie jenseits simpler Titel und Stereotypen?
  2. Artikulieren die Unterlagen die besonderen Hindernisse und Herausforderungen vor denen Ihre Kunden stehen?
  3. Beschreiben die Unterlagen, wie die Zukunft der Kunden aussehen könnte, wenn diese Herausforderungen und Hindernisse weg sind? Gibt es irgendeine Erwähnung, wie Sie Ihre Kunden inspirieren und Hoffnung geben.
  4. Zeigen Ihre Unterlagen Bilder vom Leben Ihrer Kunden, wie es sich unterscheidet, nachdem sie das Produkt oder die Dienstleistung benutzten? Zeigt es Ihre Kunden, wie sie siegreich in der Arbeit oder im Privatleben sind?

Erinnern Sie sich daran. Stories werden seit Menschengedenken eingesetzt. Sie gehören immer noch zu den wirkungsvollsten Kommunikationsformen.

Frans Johansson redet über „The Medici Effect“

Die Medici‘s, auch als die Paten der Renaissance bezeichnet, förderten durch ihr Geld Kunst und Kultur in Florenz. Sie machten Florenz zu einem Magneten, im dem sich die unterschiedlichsten Disziplinen trafen, und sich austauschten und gegenseitig befruchteten. Frans Johansson spricht über den „Medici Effekt“. Der Clip ist in Englisch.

Review Themenabend: Wie findet man eine Geschäftsidee?

Eva-Maria Müller war die Referentin am zweiten Themenabend (22. Februar) im Café der Trüffelschweine. Sie zeigte Methoden auf, wie man von Null auf eine Geschäftsidee kommt. Hier finden Sie einige Notizen.

  • Ideen einladen
    Alle Ideen sind willkommen zu heissen. Erst später wird beurteilt welche Idee weiterverfolgt wird.
  • In Fragen denken
    Neil Postman findet, dass Fragen das wichtigste Denkwerkzeug des Menschen sind. Fragen erfordern durch unser Training (Schule, Eltern) eine Antwort. Die spannendesten Fragen sind die, auf die man nicht gleich eine Antwort weiss.

Eva-Maria Müller stellte dann eine Vielzahl an Methoden vor mit praktischen Beispielen.

  • Methode: Verallgemeinern-Umschreiben
  • Methode: In Bestandteile zerlegen
  • Methode: W-Fragen stellen
  • Methode: Ideenfluss
  • Methode: Analogie: Ist wie… ?
  • Methode: Wortschatz
  • Methode: Die Frage anders formulieren
  • Methode: Einzelteile und das Gegenteil/Verneinung
  • Methode: Umschreibug
  • Methode: Engpass

Anhand konkreter Beispiele wendeten die Teilnehmer zusammen mit Eva-Maria Müller ausgewählte Methoden auf Probleme an. Insgesamt ein spannender und bereichender Abend. Im nächsten Themenabend geht es um die Designmethode für unternehmerische Konzepte, die „Bildliches Denken“ genannt wird.

Teilnehmer am Vortrag: Wie findet man eine Geschäftsidee?
Teilnehmer am Vortrag: Wie findet man eine Geschäftsidee?

Referentin Eva-Maria Müller ( ganz rechts)

Teilnehmer am Vortrag: Wie findet man eine Geschäftsidee? mit Initiator Ludwig Lingg
Teilnehmer am Vortrag: Wie findet man eine Geschäftsidee? ( Initiator Ludwig Lingg stehend)

Anleitung zum Kreativ sein

Via Twittereintrag von Roland Kopp-Wichmann erfuhr ich von 8 Tipps, wenn Sie im Internet zu einem Kreativwettbewerb einladen wollen. Johann Füller schrieb einen interessanten Artikel im Harvard Business Manager.

  • Teil 1: Anleitung zum Kreativsein
  • Teil 2: Wettbewerbe machen findig
  • Teil 3: Was Kreative anlockt
  • Teil 4: Wie Sie den Wettbewerb organisieren
  • Teil 5: Wie der Wettbewerb zum Selbstläufer wird