„Was nützt es, wenn man viel weiss und nichts kann? Wie geht es, wenn man vieles macht und nichts weiss?“ So beginnt Martin Jucker seine Rede. Er berichtet auf der Diplomfeier der Kalaidos Fachhochschule von seinen Erfahrungen als GL-Mitglied der innovativen Jucker Farm AG. Oder: Wie aus zwei jungen Bauern erfolgreiche Unternehmer wurden.
Wie Sie mit dem „Social Design Manifesto“ Fans für Ihr Anliegen finden
Das KaRma Sutra der 7 Schritte nach Van Bo Le-Mentzel
In seinem Buch «Build More Buy Less» hat Van Bo Le-Mentzel der Karma Economy ein ganzes Kapitel gewidmet. Seine Vision dieser Economie: In Zukunft soll man nicht nur mit Geld, sondern auch mit Karma zahlen können. Kunden sollen nicht nur konsumieren, sondern im Sinne einer Marke Produkte und Dienstleistungen selbst übernehmen können. Die Kunden werden zu einem Teil der Firma. Le-Mentzel sieht darin die nächste Stufe des Crowdsourcing, weil es den Konsumenten noch stärker an die Marke bindet und er am Produktionsprozess beteiligt ist.
Im Kapitel „Das KaRma Sutra der 7 Schritte ( oder Social Design Manifesto )“ verrät er auch sein Geheimnis, wie man eine Fangemeinde ( auf neudeutsch Crowd genannt) aufbaut.
Das KaRma Sutra ist nicht zu verwechseln mit dem Kama Sutra. Ein Sutra ist nach hinduistischer Tradition eine Lehre in Versform, eine Art Ratgeber in Reimen. So lautet Le-Mentzel’s Sutra für die Karma Economy in 7 Schritten. In der Strategie setzt er auch Storytelling ein. Nutzen Sie sein Manifesto, die Ihnen eine grosse Fangemeinde bescheren möge. Und viel Karma. 🙂
1. BASE: Erklären Sie das Fundament Ihres Handelns
Ausgangspunkt ist eine tolle Idee, ein tolles Produkt oder ein toller Service: kurz ein tolles Angebot. Le-Mentzel empfiehlt in diesem Schritt, dass Sie es deutlich machen, auf welchen Fundament Ihr Angebot beruht. Le-Mentzels Angebot sind Baupläne zum Selbermachen. Das ist weder etwas Neues noch spektakulär. Das Grössere, das dahinter steckt, ist die Haltung: Konstruieren statt Konsumieren. Das ist die BASE von Le-Mentzel. Formulieren Sie eine BASE, die grösser als Ihr Angebot ist und Sie werden Ihre Fans gewinnen.
2. CHASE: Erzählen Sie Ihre Geschichte und lassen Sie Ihre Fans an der Suche teilhaben
Le-Mentzel sagt: „Chase ist eine Jagd, eine leidenschaftliche Suche, ein Ziel“. Er hat die ersten Hartz-IV-Möbel erfunden, um seine Verlobte zu beeindrucken. Das ist seine Story – seine CHASE. Letztendlich geht es um Liebe. Stellen Sie sich drei Fragen: Was steckt hinter Ihrem Angebot? Was genau wollen Sie verändern? Wie würde Ihr Film aussehen? Je persönlicher und einfacher, umso mehr kann sich Ihre Fangruppe mit Ihren Ideen identifizieren, so Le-Mentzel. Erzählen Sie ihnen Ihre Geschichte.
3. FACE: Geben Sie Ihrer Idee ein Gesicht, einen Namen oder ein Symbol
Geben Sie Ihrem Angebot einen Namen, ein Team oder ein Gesicht. Wenn Sie noch schüchtern sind, erfinden Sie ein Tier oder ein Symbol. Für Ihre Fans ist es wichtig zu sehen, wer dahinter steckt. Wer trägt die Verantwortung? Aus diesem Grund, sagt Le-Mentzel, arbeiten grosse, erfolgreiche ( gesichtslose) Konzerne immer wieder mit Gesichtern. IKEA hängt neben die Lampe das Foto des Designers. Saturn gibt am Eingang eine Teamübersicht mit Foto und Namen. Le-Mentzels Tipp: Geben Sie Ihrem Angebot ein Gesicht.
4. PLACE: Stellen Sie einen Ort zur Verfügung, an dem alles zusammenkommt
Eine Fangemeinde braucht einen zentralen Ort: Internetseite oder Facebook-Fanpage. Am besten ist ein echter Ort, so Le-Mentzel. Ein Camp, ein Café, eine Zentrale. Manchmal genügt es auch schon, die Idee mit einer Stadt in Verbindung zu setzen, die bei den Fans ganze Welten im Kopf aufmacht. So hat er beispielweise einen Berliner Hocker und den Neukoelln Desk im Angebot. Geben Sie Ihren Fans einen Platz!
5. SPACE: Seien Sie grosszügig mit Freiräumen und mutig für Kritik.
Ihre Fans folgen Ihnen nicht blind wie einem Rockstar, so Karma Economist Le-Mentzel. Sie folgen, solange Sie ihre Bedürfnisse verteidigen. Seien Sie mutig und grosszügig, gewähren Sie Ihren Fans Freiräume, in denen sie sich ausdrücken können und Sie kritisieren dürfen. Sie danken es mit Anerkennung, Mundpropaganda und auch mit finanzieller Unterstützung. In seinem Buch „Hartz IV Möbel.com“ gibt Le-Mentzel seinen Fans viel Raum.
6. TRACE: Legen Sie Ihre Spuren offen und machen Sie Ihren Weg transparent.
TRACE bedeutet die Spuren, die Sie hinterlassen. Verwischen Sie diese nicht, fordert Le-Mentzel. Jeder von uns macht Fehler. Stehen Sie zu diesen und nehmen Sie die Verantwortung an. Wenn Geld fliesst oder Entscheidungen zu treffen sind, machen Sie diese transparent. Der Autor Le-Mentzel schrieb, dass das Geld aus seiner Crowdfunding-Kampagne für Druck und Holz ausgegeben wird. Sollte etwas übrig bleiben, finanziere er seine Hochzeit damit.
Schämen Sie sich nicht für Ihre Bedürfnisse, die Sie mithilfe der Crowd zu lösen versuchen, sondern stehen Sie dazu. Der Weg: Ehrlich bleiben und den Weg und die Spuren offen legen. Der Gewinn: Die Fans lieben Sie.
7. DAYS: Seien Sie unendlich im Herzen, aber endlich mit Zeit und Kraft.
DAYS meint: Zählen Sie die Tage! Legen Sie das Ende fest, bevor Sie anfangen! Das verhindert Grössenwahn und Frust. Alles auf der Welt ist endlich. Le-Mentzel berichtet, dass Designer Stefan Sagmeister alle sieben Jahre sein Büro schliesst, um sich eine Auszeit zu nehmen. Er selbst spielt gerne mit Zahlen: Den Berliner Hocker in 10 Minuten bauen. Den 24-Euro-Chair in 24 Stunden. Er erfand das One-Hour-Power Team, wo jeder mit einem zeitlichen Einsatz von maximal 60 Minuten bereits an seinem Buch mitwirken konnte. Seine Aufforderung: Machen Sie es nicht endlos, sondern endlich.
Ein fiktives Beispiel: Das Karma Sutra der 7 Schritte für einen Bäcker
Die Strategie reizt mich, sie auch anzuwenden. Im ersten Schritt dachte ich mir ein fiktives Beispiel aus. Es soll von einem Bäcker in Uster handeln. Ich nenne ihn Ueli Freund. Er betreibt ein kleines Café, das an seiner Bäckerei angegliedert ist. Uster ist eine Kleinstadt mit mehr als 33333 Einwohnern gleich neben Zürich. Mit dem Social Design Manifesto will er weitere Unterstützer finden und die bestehenden Fans einladen, ihn beim nächsten Projekt seiner Mission zu unterstützen. Wie müssten seine Schritte aussehen? Beginnen wir mit der BASE.
1.BASE: Erklären Sie das Fundament Ihres Handelns
Ueli Freund will ein Buch schreiben. Bücher gibt es wie Sand am Meer. Unser Bäcker will allerdings diese Vision umsetzen: Uster soll zur gesündesten Stadt in der ganzen Schweiz werden. Dazu plant er zunächst das beste Znüni (Belegte Brote für die 9 Uhr Pause) für Uster. Zudem will er mit dem Buch auch weitere Mitstreiter finden, wie Ärzte, Lehrer, Metzger, Fitnesstrainer, Fussballtrainer usw., die ihn bei seiner Vision unterstützen.
2.CHASE: Erzählen Sie Ihre Geschichte und lassen Sie Ihre Fans an der Suche teilhaben
Ueli Freund, 35 Jahre alt, war etwas dick geworden. Er hatte mit seinem Dick-sein keine Probleme, weil er sich so akzeptiert hatte. Allerdings geschah es eines Tages, dass er auf dem Weg zu seinem geliebten MusikVerein sehr stark ausser Atem kam. Das beunruhigte ihn sehr. Am darauf folgenden Wochenende fuhr er nach Zürich. Er landete kurz nach dem Mittagessen irgendwie in der Buchhandlung Orell Füssli und entdeckte das Buch „Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht“. Er las und las und las. Er erkannte, wie sich der Weizen über die Jahre veränderte und heute leider mehr Schaden anrichtet als früher. Er verstand, wie der Weizen bei ihm Schaden anrichtete. „Jetzt reicht’s“, sagte er zu sich. Er begann zu recherchieren …
3.FACE: Geben Sie Ihrer Idee ein Gesicht, einen Namen oder ein Symbol
Ueli Freund komponiert das „Ustermer Znüni“ – belegte Brote, die den Körper in seiner Funktion unterstützen. Die Speisekarte wird mit seinem Foto und seiner Geschichte garniert. In einem Videoclip auf seiner Internetseite erzählt er ebenso von seiner Vision.
4.PLACE: Stellen Sie einen Ort zur Verfügung, wo alles zusammenkommt
Sein Café ist der Treffpunkt, an dem alles zusammenkommt. Interessierte Gäste lässt Ueli Freund sein Manuskript lesen. Er nimmt gerne Anregungen entgegen. Zudem betreibt er eine Fanpage bei Facebook.
5.SPACE: Seien Sie grosszügig mit Freiräumen und mutig für Kritik.
Seine Gäste pinnen die Vorschläge in seinem Café an die PINWand, er redet mit seinen Gästen, hört ihnen zu. Täglich ist er 15 Minuten in Facebook, um die Kommentare seiner Fans zu lesen und Fragen zu beantworten.
6.TRACE: Legen Sie Ihre Spuren offen und machen Sie Ihren Weg transparent.
Ueli Freund startet eine Crowdfunding Kampagne für ein grosszügiges, schönes Buch. Das übrige Geld soll in ein Wochenende mit seiner neuen Freundin investiert werden.
7.DAYS: Seien Sie unendlich im Herzen, aber endlich mit Zeit und Kraft
Sein inspirierendes Buch will er mithilfe seiner Fans in nur 4 Monaten erstellen. Das alles neben seiner Tagesarbeit. Einige seiner Fans und Gäste helfen ihm mit einer Stunde Einsatz.
Ihre Checkliste
Hier zum Schluss die Checkliste „Van Bo Le-Mentzel’s Karma Sutra der 7 Schritte“:
1. BASE: Erklären Sie das Fundament Ihres Handelns
2. CHASE: Erzählen Sie Ihre Geschichte und lassen Sie Ihre Fans an der Suche teilhaben
3. FACE: Geben Sie Ihrer Idee ein Gesicht, einen Namen oder ein Symbol
4. PLACE: Stellen Sie einen Ort zur Verfügung, wo alles zusammenkommt
5. SPACE: Seien Sie grosszügig mit Freiräumen und mutig für Kritik.
6. TRACE: Legen Sie Ihre Spuren offen und machen Sie Ihren Weg transparent.
7. DAYS: Seien Sie unendlich im Herzen, aber endlich mit Zeit und Kraft
Wäre diese Strategie auch etwas für Sie? Schreiben Sie mir.
5 weitere Unternehmer mit ihren Stories
Wieder fand ich Unternehmen, deren Chefs sich im Internet zeigen. Diese Beispiele sollen Mut machen, damit immer mehr Unternehmer auf diese Weise sichtbar werden. Alle gezeigten Beispiel zeigen, dass es keine Hollywood Produktion sein muss. Mit einfachsten Mitteln bringen die Inhaber der Firmen ihre Botschaft rüber. Wagen Sie es auch. Erstellen Sie noch heute Ihre Geschichte, nehmen diese auf und veröffentlichen sie.
Peter Arndt
Peter Arndt kenne ich schon seit Jahren. Mit seiner Dienstleistung hilft er Unternehmen, das Marketing zu automatisieren. Als Berater hat er nahezu 40 Jahre Berufserfahrung, seit 1996 vermittelt er sein Wissen als Trainer, zu dem ist er Autor von mehr als 100 Artikeln. Gleich auf seiner Startseite finden Sie das Begrüssungsvideo seines Internet Marketing Zentrums.
Markus Frey
Ich lernte Markus Frey an meinem Vortrag in Zürich kennen. Seine Gesundheitsseminare und Workshops zur Förderung der Resilienz (Widerstandsfähigkeit), zur Stressbewältigung (bzw. zum Stressmanagement) und zur Burnout-Prävention basieren grundsätzlich alle auf dem Gesundheitsförderungsprogramm “Selbstbestimmt im Stress”, das sich an den aktuellen Erkenntnissen der Stressforschung orientiert und auch regelmäßig entsprechend angepasst wird.
Philip Sauber
Philip Sauber ist Inhaber der Webagentur INM AG in Wetzikon. Er hat mir erlaubt, eines seiner Videos in meinem Vortrag vor dem Unternehmerforum Wetzikon zu benützen. Er produzierte weit über 200 Videoclips zu seinem Thema. Ich wählte den Clip aus, im dem er seinen Videokanal vorstellt.
Sabine Schmelzer
Sabine Schmelzer ist Inhaberin von Schnell Dokumentation. Sie transkribieren die handgeschriebenen Ergebnisse von Flipcharts oder Moderationskarten von Veranstaltungen und Workshops mit der Schnell-Dokumentations-Methode zu lesbaren Powerpointfolien oder Worddokumenten zum Präsentieren und Weiterverarbeiten. Wenn Sie Moderator, Trainer oder Eventmanager sind, bieten Sie damit einen sichtbaren Mehrwert für Ihre Kunden. Sie heben sich damit deutlich von anderen Veranstaltern ab.
Jens Trauernicht
Jens Trauernicht, der jetzige Inhaber der Trauernicht Markisen, erzählt, wie er Unternehmer wurde. 1978 gründeten Herbert und Theda Trauernicht, seine Eltern, die Firma Trauernicht Markisen. 2010 übernahm Jens Trauernicht den Betrieb komplett und ist seitdem alleiniger Inhaber der Firma. Die Firma beschäftigt sich heute mit Sonnenschutz für Fenster, Terrassen, Wintergärten und Überdachungen. Die Produktion wurde in den 90er Jahren auf Markisen beschränkt und es werden heute 11 Markisen-Modelle gefertigt, vertrieben und montiert. Ausser Sonnenschutz werden noch Überdachungen aus Aluminium, Rollläden, Fenster und Haustüren sowie Insektenschutz angeboten.
Wie Niklas mit Teebeutelgeschichten sein neues Velo finanziert
Es ist Samstag, 23. Mai 2015. Ich besuche ca. 10:30 Uhr den ersten Kunst- und Handwerkermarkt auf dem Stadthausplatz in Uster. Da ich mich gerne inspirieren lasse, sehe ich mich um, was die Aussteller anbieten.
Dabei fällt mir gleich ein Schild und ein Junge auf. „Ich spare auf mein neues Velo. NIKLAS“. Das ist ein Ansage, ein klares Ziel und mit rot noch sehr gut zu bemerken.
Niklas ist mit seiner Mutter Aline Kramer da und verkauft Spezialitäten. In einem Koffer stehen gefärbte Zuckerwürfel und davor abgepackte Tüten mit jeweils 10 Teebeutel. An jedem Teebeutel hängt eine Geschichte.
Erst vor 4 Tagen veröffentlichte ich einen Artikel über das Experiement „Significant Objects“ der beiden US-Journalisten Rob Walker und Josh Glenn. Significant Objects
war ein literarisches und anthropologisches Experiment dieser beiden Journalisten. Ihre Hypothese lautete: Geschichten sind eine sehr starke Triebfeder des emotionalen Wertes eines Gegenstandes. Diese Auswirkung auf den subjektiven Wert eines Gegenstandes kann man tatsächlich objektiv messen.
Ihre Idee diese Behauptung zu widerlegen oder beweisen war einfach. Kreative talentierte Autoren erfanden eine Geschichte zu einem Gegenstand. Wichtig dabei war, dass es keine reale Geschichte, sondern eine erfundene Geschichte war. Gemäss der Hypothese sollte der Gegenstand nicht nur subjektiv wertvoller werden, sondern auch objektiv an Wert zunehmen. Der Test: Verkauf des Gegenstandes auf eBay.

An diesem Samstag entdecke ich einen Jungen, der diese Idee der beiden Journalisten umgesetzt hatte. Er veredelt einen einfachen Teebeutel mit einer Geschichte und verkauft Teebeutelgeschichten. Die Geschichten stammen von Niklas selbst. Ansonsten hatte er noch Hilfe von seiner Mutter und seiner Lehrerin.


Hier eine seiner Geschichten: Camping im Garten.
Leon war 7 Jahre alt und liebte das Zelten. Morgen abend wird Janis bei ihm im Zelt schlafen. Beide freuen sich riesig. Am Abend im Zelt erzählen sich die beiden Gruselgeschichten. Um Mitternacht sind sie immer noch nicht eingeschlafen. Plötzlich hörten sie Schritte näher kommen. Sie fragten sich, wer das wohl sein könnte. Sie hatten Angst und klammerten sich aneinander fest. Die Zeit blieb fast stehen. Janis nahm all seinen Mut zusammen und öffnete vorsichtig den Reisverschluss des Zeltes. Als er hinausblickte, sah er eine Gestalt.
Die Gestalt kam näher und näher. Als Yanis mit der Taschenlampe leuchtete erkannte er Leons Vater. Er fühlte sich sehr erleichtert. Leons Papa sagte ihnen noch einmal gute Nacht und ging zurück ins Haus. Die beiden Jungs schliefen dann kurze Zeit später ein. Soweit einer der Geschichten von Niklas.
Nachtmittags gegen halb drei Uhr gehe ich noch einmal hin und will noch mal einen Beutel mit Teebeutelgeschichten kaufen. Längst waren alle ausverkauft und die erste Bestellung stand schon im Heft von Niklas. Ich fragte die beiden um ein Foto und die Erlaubnis diese Begebenheit im Vortrag und in meinem Blog weiterzugeben. Danke an die Beiden für die Erlaubnis.

Warum kaufte ich die Teebeutelgeschichten?
- Mir gefällt die unternehmerische Initiative von Niklas.
- Niklas hat ein klares Ziel ( ein Velo ). Ich finde das unterstützenswert.
- Mir gefällt die Idee der Teebeutelgeschichten
- Ich bekomme Material für einen Blogbeitrag.
- Ich baue die Begebenheit in meinen Vortrag ein.
An was erinnert mich diese Begegnung?
1. Es ist wichtig ein klares Ziel zu formulieren und dies zu kommunizieren
Niklas formulierte ein klares Ziel – ein neues Velo. Damit gibt er den Leuten einen Grund, ihn zu unterstützen. Etliche Besucher des Kunst- und Handwerkermarktes taten das auch. Als Unternehmer wird das Ziel „Ich spare für einen neuen BMW“ wenig Unterstützung bringen. Da wirkt das Ziel „einen Beitrag zur effizienten Energienutzung“ besser.
2. Storytelling macht Produkte interessanter
Niklas erfand Geschichten, die er an die Teebeutel hängte. Die Teebeutelgeschichten verkaufte er recht erfolgreich. Für Unternehmer bieten sich Herkunftsgeschichten, Differenzierungs- oder Produktgeschichten an.
Steigern Stories messbar den Wert eines Gegenstandes?
Lesen Sie über das ungewöhnliche Experiment „Significant Objects“ (Bemerkenswerte Gegenstände). Significant Objects ist die Idee der amerikanischen Journalisten Rob Walker und Josh Glenn. Rob Walker schreibt oft zu verschiedenen Aspekten unserer materiell geprägten Kultur. Josh Glenn ist Autor des Buches „Taking Things Seriously“ ( Dinge ernst nehmen ). Er betrachtet in diesem Buch den Aspekt, wie wir gewöhnliche Objekte mit ausserordentlicher Bedeutung schmücken.
Significant Objects
war ein literarisches und anthropologisches Experiment dieser beiden Journalisten. Ihre Hypothese lautete: Geschichten sind eine sehr starke Triebfeder des emotionalen Wertes eines Gegenstandes. Diese Auswirkung auf den subjektiven Wert eines Gegenstandes kann man tatsächlich objektiv messen.
Ihre Idee diese Behauptung zu widerlegen oder beweisen ist einfach. Kreative talentierte Autoren erfinden eine Geschichte zu einem Gegenstand. Wichtig dabei war, dass es keine reale Geschichte, sondern eine erfundene Geschichte war. Gemäss der Hypothese sollte der Gegenstand nicht nur subjektiv wertvoller werden, sondern auch objektiv an Wert zunehmen. Der Test: Verkauf des Gegenstandes auf eBay.
Das Experiment lief so ab. Es begann im Juli 2009 und dauerte bis November 2009.
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Rob Walker und Joshua Glenn als Kuratoren des Experiments kauften Gegenstände in Secondhand-Läden, Flohmärkten und Brokenhäusern. Sie gaben nicht mehr als ein paar Dollar für einen Gegenstand aus. Insgesamt kauften Sie 100 Gegenstände im Wert von $128.74 Dollar. Von jeden Gegenstand schossen Sie ein Foto.
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Jeder teilnehmenden Autor wählte ein Objekt aus. Er oder sie schrieb dann eine fiktive Geschichte über dieses Objekt. Stil und Sprache waren frei wählbar. Viola! Aus einem unauffälligen, verstossene Dingsbums wurde plötzlich ein „wertvoller“ Gegenstand!
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Das Bild jedes wertvollen Gegenstandes wurde zum Verkauf auf eBay eingestellt. Statt einer sachlichen Beschreibung wurde jedoch die neu geschrieben, fiktive Geschichte verwendet. Bei eBay stand nun ein Bild des Gegenstandes und darunter die fiktive Story. Allerdings achteten die beiden Kuratoren darauf, den Eindruck zu vermeiden, dass es eine wahre Geschichte war. Es war nicht die Absicht des Projektes Falschmeldung bei den eBay-Kunden zu erzielen. (Dies hätte den Test ungültig gemacht.) Zudem stand die Verfasserzeile des Autors der Geschichte dabei.
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Dem Höchstbietende eines Gegenstandes auf eBay wurde der wertvolle Gegenstand geschickt, zusammen mit dem Ausdruck der erfundenen Geschichte des Gegenstandes. Der Nettoerlös aus dem Verkauf wurde dem jeweiligen Autor gegeben. Die Autoren behielten alle Rechte an ihren Geschichten.
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Die Ergebnisse des Experiments wurden auf der Webseite www.significantobjects.com katalogisiert.
Die Resultate sind erstaunlich. Ich wählte einige Gegenstände aus und schrieb die Einkaufspreise und Verkaufspreise hin. 100 Autoren schrieben 100 Geschichten zu 100 Gegenständen im Gesamtwert von $128.74 Dollar. Wollen Sie das Resultat wissen? Halten Sie sich fest und schnallen Sie sich an.
Gegenstand
|
Einkaufspreis
|
Verkaufspreis
|
Mini Korb |
50 Cents |
$20.40 |
Schnapsglas mit Aufschrift Missouri |
$1 |
$76 |
Figur weiblich |
$1.50 |
$14.50 |
Rosa Pferd |
$1 |
$104.5 |
Kerze in Hasenform |
$3 |
$112.5 |
In diesem Projekt wurden 100 Gegenständen aus Secondhand-Läden (Brokenhäusern in der Schweiz) und Flohmärkten im Gesamtwert von $128.74 Dollar für insgesamt $3612.51 Dollar verkauft. Stories, die an fast wertlosen Gegenständen hingen, machten diese viel wertvoller. Die Leute wollten diese Gegenstände und waren bereit einen höheren Preis zu bezahlen.
Was hat dieses Experiment mit uns als Unternehmer zu tun. Bringen wir es auf den Punkt. Wir alle suchen nach diesem Geheimnis des Universums: Wie schaffen wir die richtigen Bedingungen um die Taschen des Gegenübers zu erreichen, seinen Geldbeutel aufzumachen, damit das Geld aus seinem Geldbeutel in unseren Geldbeutel wandert. Sei das für ein Projekt, ein neues Angebot oder ein neues Geschäft. Stories sind der Schlüssel um dieses Geheimnis aufzuschliessen. Setzen Sie Stories in der Unternehmenskommunikation ein.
Die Geburtstagsüberraschung
Diese Geschichte handelt von einer Frau, die von ihrem Freund eines Tages mit einer Augenbinde an der Haustür überrascht wird. Was alles noch recht harmlos beginnt, entwickelt sich dann ziemlich schnell zu einer mittleren Katastrophe. Danach weißt du ganz bestimmt, warum diese Geschichte anonym ihren Weg ins Netz gefunden hat:
Während der Mittagspause bei der Arbeit letzte Woche habe ich 3 Teller Bohnen gegessen. Im Nachhinein war das vielleicht keine gute Idee. Als ich nach der Arbeit nach Hause gekommen bin, begrüsste mich mein Freund schon freudig und sagte: „Liebling, ich habe eine Überraschung für dich!“ Dann hat er mir die Augen verbunden und mich zum Esstisch geführt.
Ich habe mich hingesetzt und gerade, als er mir die Augenbinde abnehmen wollte, klingelte das Telefon. Da es ein wichtiger Anruf sein könnte, nahm er mir das Versprechen ab, die Augenbinde ja nicht abzunehmen, bis er zurückkommen würde. Ich versprach es ihm mehrere Male und versicherte ihm, brav sitzen zu bleiben und meine Augenbinde da zu lassen, wo sie war. Zufrieden ging mein Freund los und telefonierte.
Die Bohnen, die ich gegessen hatte, grummelten in meinem Bauch und der Druck wurde unerträglich. Während mein Freund im Nebenraum war, ergriff ich die Gelegenheit, verlagerte mein Gewicht auf eine Gesässbacke und liess einen fahren. Es gab kein lautes Geräusch, aber es roch, als ob ein LKW mit Gülle ein Stinktier überfahren hätte. Vor einer Mülldeponie!
Schnell nahm ich die Serviette von meinem Schoss und begann, angestrengt gegen den Geruch anzuwedeln. Dann verlagerte ich mein Gewicht auf meine andere Gesässbacke und entließ 3 weitere Todeswinde in die Freiheit. Der Gestank war schlimmer als gekochter Kohl und faule Eier zusammen. Ich spitzte meine Ohren, um rechtzeitig zu hören, wenn er das Telefonat beenden würde. Dann entfleuchte mir eine Atombombe nach der anderen. Es zog sich minutenlang und die Erleichterung war unbeschreiblich.
Das „Tschüss“ aus dem anderen Raum signalisierte mir das Ende meiner Freiheit, also wedelte ich den Gestank ein paar mal mit einer Serviette davon, legte sie auf meinen Schoss und faltete meine Hände darüber. Ich fühlte mich unglaublich erleichtert und war ziemlich zufrieden mit mir selbst.
Mein Gesicht muss ausgesehen haben, wie die personifizierte Unschuld, als mein Freund zurückkam und sich dafür entschuldigte, dass er so lange gebraucht hatte. Er fragte mich, ob ich meine Augenbinde abgenommen hätte, aber ich versicherte ihm, dass ich sie die ganze Zeit getragen hatte.
Zufrieden nahm er mir die Augenbinde ab und 12 Tischgäste sassen um den Tisch herum, ihre Hände auf den Nasen und sagten im Chor: „Alles Gute zum Geburtstag!“
4 Unternehmer, die mit Kurzpräsentationen auf ihrer Internetseite herausstechen
Viele Unternehmen verwenden Flyer, Newsletter, Direktmailing, Werbung in Zeitung und/oder Kataloge als Kommunikationswerkzeuge. Sie lassen die mündliche Kommunikation des Unternehmers aussen vor.
Steve Jobs präsentierte die Produkte selbst. Nicolas Hayek war ein bekannter Unternehmer seiner Marke Swatch. Jean-Claude Biver steht für die Uhrenmarke Hublot. Internationale Beispiele sind Richard Branson der Virgin Gruppe oder Jack Welch, ehemaliger CEO von General Electrics.
Überall finden wir Unternehmer, die mit ihrem Charakter, ihrem Profil und ihrem Aktivsein für ihr Unternehmen stehen. Trotzdem halten sich viele mit Kurzpräsentationen auf ihrer Webseite zurück, weil sie befürchten, dafür nicht gut genug zu sein.
Ich fand 4 Beispiele die zeigen, wie einfach es sein kann, eine Kurzpräsentation zu erstellen. Unter diesen Beispielen sind 2 Unternehmer und 2 Selbstständige. Kurzpräsentationen sind ein wichtiger Schritt, um Storypower zu nutzen.
1. Ernst Fischer von der Fischer Bettwarenfabrik Wädenswil
Der Clip ist Kult in der Schweiz, weil er so „unsexy“ ist. Mindestens die Hälfte der Teilnehmer an meinen Vorträgen kennt diesen Clip. „Wenn Fischer die TV-Zuschauer durch seine Räumlichkeiten führt, so ist das an Hölzernheit zwar kaum zu überbieten. Aber man traut dem Mann im weissen Kittel zu, dass er einem die flauschigste aller Bettdecken zusammenschustert – mehr will man als Kunde nicht.“, sagt Journalist Antonio Fumagalli in seinem Artikel Die «toten Tiere» sind nun im ganzen Land Kult.
2. Christine Rosa Thanner, Hormon-Power®
Sie wird auch die „Hormon-Dirigentin“ genannt. Thanner zeigt Frauen und Männer ab 50 Jahren mit hormonbedingten Störungen (wie z.B. Energiemangel, Schlafprobleme, Haut-und Haarpropleme), wie sie innerhalb eines halben Jahres, diese um mindestens 50 Prozent reduzieren. Auf Ihrer Internetseite finden sich gleich 8 Videoclips, mit denen Thanner Tipps an Interessenten und Kunden weitergibt.
3. Daniela Hodel, Bewegung, Entspannung, Therapie
Hodel bietet die unterschiedlichsten Lektionen zur körperlichen Bewegung an, eine breite Palette an Massagen und Entspannungstherapien und eine effiziente und gleichzeitig schonende Therapieform bei Problemen mit Gelenken oder Muskeln.
4. Dr.-Ing. David Wenger, Wenger Engineering
David Wenger ist geschäftsführender Gesellschafter der Wenger Engineering GmbH. Er ist zutiefst davon überzeugt, dass eine der größten Herausforderungen der Menschheit darin liegt, effizient mit (fossiler) Energie und mit Ressourcen umzugehen.
Die Einführung von Alternativen – Wasserstoff als Energieträger, Wind- und Solarenergie, Biogene Kraftstoffe – aber auch der deutlich effizientere Einsatz von fossiler Energie und von Rohstoffen verlangt, „möglich“ neu zu definieren – gedanklich, technisch und wirtschaftlich.
Aus diesem Grund gründete er 2007 die Wenger Engineering GmbH. Sein Ziel ist es, einen signifikanten Beitrag zum Ausbau Erneuerbarer Energien, zur Elektromobilität und zur Ressourceneffizienz zu leisten.
Haben Sie den Mumm, für ihr Unternehmen selbst zu sprechen. Bürgen Sie mit Ihrem Gesicht und Ihrem Charakter für die Qualität ihrer Produkte. Dann sind sie als kleiner bekannter als der Vorstandsvorsitzende eines Internationalen Konzern wie Nestle.
– Kommunizieren Sie mündlich, Sie verstärken Ihre Glaubwürdigkeit.
– Kommunizieren Sie mündlich, Sie schaffen sich dadurch Ihr Alleinstellungsmerkmal.
Nutzen Sie diese Chance.
3 Beispiele, wie Unternehmen mit Herkunftsgeschichten begeistern
Wir alle interessieren uns riesig dafür, wo etwas herkommt und wie etwas begonnen hat. Auf einer Party wird das glückliche Paar gefragt: „Wie haben Sie sich eigentlich kennengelernt?“ Am Unternehmertreffen wir der frischgebackene Teehändler gefragt: „Wie sind Sie auf die Idee gekommen,einen Teeversand aufzubauen?“.
Die meisten Unternehmen verzichten allerdings auf diesen wichtigen Eckstein in Ihrer Unternehmenskommunikation. Alexander Christiani, deutscher Business – Coach: „Herkunftsgeschichten sind eines der stärksten Kommunikations-Instrumente, um unseren Kunden zu erläutern, wie unsere Marke und unser Unternehmen zu dem geworden ist, was es heute ist.
Herkunftsgeschichten wecken damit Wertschätzung und Verständnis- darüber hinaus aber auch emotionale Zuneigung – und zwar in einem Ausmass, das die meisten Unternehmer verblüfft.“
In diesem Artikel finden Sie drei Beispiele.
1. Beispiel Die Firma Lattoflex
Im ersten Beispiel sehen Sie den aktuelle Film über die Herkunftsgeschichte von Lattoflex. Eigentlich ist der Film gemäss Profis mit 22 min. Länge „viel zu lang“ geraten. Der Punkt ist: Dieser Film ist von Anfang bis zum Ende spannend. Ich sah in mir mittlerweile dreimal an. Innerhalb von 4 Monaten wurde er über 5000 mal angesehen. Der Film zeichnet die Geschichte vom Grossvater, Vater und Sohn. 10 Jahre lang musste die Firma Lattoflex durchhalten, um den Lattenrost zum Durchbruch zu verhelfen. Der Erfolg danach war überwältigend, bis zum dem Zeitpunkt, als es Lattenroste an jeder Ecke zu kaufen gab. Der Unternehmer Boris Thomas musste mit seinem Vater und seinen Mitarbeitern Lattoflex völlig neu erfinden. Das Ergebnis ist höchst erstaunlich.
2. Beispiel Der Hornbacher Hammer
Im zweiten Beispiel sehen Sie die Herkunftsgeschichte eine sehr speziellen Produktes. Im Dezember 2012 hatte die Firma HORNBACH einen tschechischen Panzer gekauft. Die Einzelteile des Schützenpanzers wurden bei 1700 Grad Celsius zu einem 8,5-Tonnen-Rohblock eingeschmolzen und zu 7000 Hammerköpfen verarbeitet. Der komplette Herstellungsprozess wurde in der mitgelieferten Box anhand vieler stylischer Illustrationen dargestellt. Wenn man sich die Grafiken wegdachte, erinnert das Paket fast ein wenig an eine edle Weinbox.Die Teile an sich wogen 500g und waren – wie es sich für limitierte Ware gehört – mit einer Seriennummer versehen.Ab dem 6. Juli 2013 waren die limitierten Panzer-Hammer für 25 Euro im Handel zu haben.
3. Beispiel Die Glasskulpturen des Jack Storms
Jack Storms ist ein Bildhauer, der mit „kaltem Glas“ arbeitet. Während die meisten Künstler, die mit Glas arbeiten, es bearbeiten, während es heiss ist, arbeitet er mit Glas, so wie es ist. Er hatte immer ein Talent für Kunst und beschloss diesem Weg zu folgen. Mit viel harter Arbeit gelang es ihm einen Job in einem Ort zu ergattern, der mit optischen Skulpturen arbeitete. Seine Arbeit blühte regelrecht auf.
Es kann bis zu 24 Wochen dauern, um ein einziges Stück zu fertigen. Ein kurzer Blick auf seine Glasskulpturen ist hypnotisierend. Die Art, wie das Licht aus allen Teilen glitzert ist einfach grossartig. Ich habe noch nie solche Glasarbeiten gesehen. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie viel Liebe und Hingabe Jack Storms in jedem Stück innewohnt. Jack Storms verwendet tatsächlich die Fibonacci-Folge / Verhältnis, um mit seiner Kunst zu begeistern. Er liebt es, wie das Kunstwerk sich natürlich zeigt und verwendet die Fibonacci Folge als Brücke, um seine geraden Linien natürlicher aussehen zu lassen. Diesmal eine Herkunftsgeschichte auf Englisch.
Vom Solo-Unternehmer bis zum Unternehmer kann jeder so eine Geschichte gestalten, um die Beziehung zu seinen Kunden zu vertiefen. Was meinen Sie dazu?
Update 8. April 2015
Meine jüngste Schwester Cornelia wies mich auf diese spannende Geschichte hin. Die Geschichte der Dirndlkönigin im Allgäu. Wie Sie sich auf den Weg machte, zu sich fand und den Dirndlpalast im Allgäu eröffnete. Die Königin bittet zur Audienz!
Gewinner des 2. Platzes im Clubinternen Redewettbewerb
4 Strukturen für kurze Business-Stories
Die folgenden Story-Strukturen der amerikanischen Autoren Karen Dietz und Lori S. Silverman eigenen sich besonders, wenn nur wenig Zeit für Ihre Präsentation zur Verfügung steht. Die Strukturen stellen sicher, dass alle wichtigen Punkte angesprochen werden. Die Strukturen eignen sich auch dann besonders gut, wenn Sie ein sehr kurze Story schreiben wollen und Sie möchten, dass die Geschichte kurz und bündig bleibt. Nutzen Sie die Strukturen als eine Art Checkliste, damit Sie sicher sind, dass alle wichtigen Elemente enthalten sind.
Die Strukturen dieser Business-Geschichten beginnen entweder mit der Situation, dem Kontext (Umfeld) oder mit einem Problem. Dann wird gehandelt um das Problem, die Herausforderung, das Hindernis zu überwinden. Die Resultate werden mitgeteilt. Danach wird gezeigt, wie alles aufgelöst wurde. Es gibt eine Stelle in der Geschichte, in welcher der Held Erkenntnisse gewinnt, Lektionen lernt oder Bewertungen schafft. Danach folgen Vorschläge an die Zuhörer über die zu treffende Massnahmen.
Die beiden Autoren Dietz und Silverman bieten 4 Strukturen an: SHARES; PARLAS, CHARQES, CARLS
SHARES
SHARES steht für Setting (Situation), Hinderance (Hindernisse), Action (Handlung), Results (Resultate), Evaluation und Suggested actions (Vorschläge).
Die Struktur beginnt mit dem Rahmen (Setting) („ Ich sass an meinem Schreibtisch… ). Dem folgen ein Hindernis (Hinderance) oder ein Hemmnis, das ein Problem schafft. Nun handelt der Held und dies bewirkt Resultate. Der Redner spricht dann über die Bewertung des Experiments („ das führte dazu, darüber nach zu denken…“ ) Er beendet seine Rede vor dem Publikum mit konkreten Tipps (suggested actions).
PARLAS
PARLAS steht für Problem, Action (Handlung), Result (Resultat), Learning (Gelerntes), Application (Anwendung) und Suggested action (Vorschläge).
Bei dieser Struktur präsentieren Sie das Problem. Danach erzählen Sie über die Handlungen ( Action) die der Held unternahm, um das Problem zu lösen. Was wurde in diesem Prozess gelernt (Learning), wie kann das Gelernte (Learning) heute angewendet werden. Schliesslich bekommen die Zuhörer noch Vorschläge (Suggested Actions) mit auf den Weg.
CHARQES
CHARQES steht für Context (Umfeld), Hinderance (Hindernisse), Action (Handlung), Results Quantified (Messbare Resultate), Evaluation (Bewertung) und Suggested Action (Vorschläge).
Bei dieser Struktur beginnt man zunächst mit dem Umfeld ( Context) – was geschah und warum. Danach wird die Herausforderung (Hinderance) präsentiert. Es folgen die Handlungen (Action) des Helden der Geschichte. Die Handlungen ergeben Resultate, die in Zahlen messbar sind (Results Quantified ). Schliesslich spricht der Redner über eine Bewertung ( Evaluation) und bietet dem Publikum die nächsten konkreten Schritte an ( Suggested Actions).
CCARLS
CCARLS steht für Context (Umfeld), Challenge (Herausforderung), Action (Handlung), Result (Resultat), Lesson (Lektionen), und Suggested action (Vorschläge).
Ähnlich wie bei der Struktur CHARQES beginnt CCARLS mit dem Umfeld (Context). Darauf folgen die Herausforderung ( Challenge), Aktionen und das resultierende Ergebnis. Nach den gelernten Lektion folgen konkrete Empfehlungen für das Publikum.
Hier ein Beispiel mit der Struktur SHARES.
Setting
Ich sass an meinem Schreibtisch als das Telefon klingelte. Mein Chef sagte zu mir, dass die DruckerPatronen für die Drucker so wahnsinnig teuer sind: „Finden Sie eine günstigere Variante“.
Hindernis
Ich stand vor dieser Herausforderung eine günstige Lösung für 12 verschiedene Drucker zu finden, für die wir jede Woche Patronen bestellten. Jedoch wo ansetzen? Wer weiss wo es gute und günstige Quellen gibt? Ich wusste zunächst nicht, wie ich dieses Problem lösen sollte.
Aktionen
Ich sprach mit meinen Kollegen, Bekannten, Nachbarn und im Verein darüber. Im Internet recherchierte ich. Schliesslich fand ich die Firma Peach (http://www.peach.ch) Mit denen schloss ich ein Grosshandelsabkommen ab. Meine Kollegen arbeiten in anderen Firmen. Als sie davon erfuhren, wollten diese mitmachen.
Resultate
Das sind die Ergebnisse, die wir erzielten. 10 Kunden, die zwischen 300 und 400 Drucker betreiben, die 50% weniger bezahlen für ihre Druckerpatronen, weil sie an meine Pipeline angeschlossen sind.
Bewertung
Die freigewordenen Mittel setzen wir heute für Kundenpflege ein. Es war eine gute Wahl zu wechseln. Das Geld ist sinnvoller in der Kundenbeziehung investiert als in den Verbrauchsgütern.
Handlungsaufforderung
Schliessen Sie sich unserer Einkaufsgemeinschaft an und nutzen Sie die günstigen Patronen der Firma Peach.
Nutzen Sie die Strukturen von Silverman und Dietz um StoryPower einzusetzen, wenn die Zeit begrenzt ist. Gefällt Ihnen dieser Artikel? Dann empfehlen Sie ihn weiter. Danke.